Der geplante Gebäudetyp E

Sicherheit, Effizienz und Zukunftsfähigkeit im Bauwesen

Einführung

Mit dem geplanten Gebäudetyp E wird ein neuer Gebäudestandard entwickelt, der auf die heutigen und zukünftigen Herausforderungen im Bereich der Sicherheit, Einsatzunterstützung und Wirtschaftlichkeit ausgerichtet ist. Während klassische Baukonzepte vor allem normative Mindestanforderungen erfüllen, zielt der Gebäudetyp E auf eine praxisnahe Optimierung für den Einsatzfall – insbesondere im Hinblick auf Feuerwehren, Rettungsdienste und andere Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS).


Ein zentrales Ziel des Konzeptes ist es jedoch nicht nur, Gebäude sicherer, sondern auch kosteneffizienter zu machen. Dies gelingt durch gezielte Standardisierung, Reduktion von Komplexität und funktionale Auslegung.


Warum der Gebäudetyp E das Bauen günstiger machen kann


1. Standardisierte Bauvorgaben statt individueller Sonderlösungen

Der Gebäudetyp E basiert auf einem modularen Prinzip mit klar definierten Anforderungen für Erschließung, Löschwasserversorgung, Flucht- und Angriffswege, Technikräume usw. Diese Standards reduzieren den Planungsaufwand deutlich, da sie häufig wiederkehrende Probleme frühzeitig lösen.

Vorteil: Geringere Planungs- und Abstimmungskosten, kürzere Genehmigungsprozesse


2. Synergien durch Kombinierung von Sicherheitsfunktionen

Anstatt einzelne Brandschutzmaßnahmen, Sicherheitssysteme und technische Gebäudeausstattungen separat zu betrachten, wird beim Typ E ein integriertes Sicherheitskonzept umgesetzt. So können z. B. Rettungswege gleichzeitig als Angriffsrouten der Feuerwehr dienen oder Technikzentralen kompakt und zugänglich in einem Bereich konzentriert werden.

Vorteil: Einsparung von Bauvolumen und technischen Redundanzen


3. Bau- und Betriebskosten durch Vereinfachung senken

Während bei bisherigen Standards oft auf maximale Schutzkonzepte gesetzt wurde – etwa durch aufwendige Brandabschnittsbildung oder überdimensionierte Entrauchungsanlagen – erlaubt der Typ E gezielte Risikoanalysen mit abgestuften Schutzmaßnahmen. Dadurch kann auf teure Überdimensionierung verzichtet werden.

Vorteil: Bedarfsorientierter statt pauschaler Investitionsaufwand


4. Digitale Einsatzunterstützung reduziert Folgeaufwand

Durch den Einsatz digitaler Gebäudeleittechnik und einsatzoptimierter Datenaufbereitung (z. B. digitale Feuerwehrlaufkarten, BIM-Schnittstellen) können Folgekosten bei Wartung, Schulung und Einsatzdokumentation reduziert werden.

Vorteil: Weniger Aufwand für Betreiber und kommunale Verwaltungen


Abweichungen von bisherigen Standards – mit Augenmaß

Der Gebäudetyp E soll kein Ersatz, sondern eine Erweiterung bestehender Bauvorgaben sein – mit definierten Abweichungen, wo diese sicherheits- und kostenbezogen sinnvoll sind. Beispiele für zulässige oder angestrebte Abweichungen:


Diese Abweichungen sind stets sicherheitsfachlich begründet, werden durch digitale Unterstützung (z. B. Einsatzsimulationen) validiert und praxisorientiert mit BOS abgestimmt.

Fazit und Ausblick

Der Gebäudetyp E markiert einen Paradigmenwechsel im Bauwesen: Weg von der reinen Erfüllung statischer Normen – hin zu einem flexiblen, einsatzoptimierten und wirtschaftlich tragfähigen Baukonzept. Die Kombination aus standardisierter Sicherheit, modularer Planung und smarter Technik eröffnet große Potenziale für die öffentliche Hand, Betreiber kritischer Infrastrukturen und Bauherren.

In Pilotprojekten zeigt sich bereits, dass durch den Typ E bis zu 10–20 % der Bau- und Folgekosten eingespart werden können – ohne Abstriche bei der Sicherheit.

Der Gebäudetyp E ist somit nicht nur ein Gewinn für die Einsatzkräfte, sondern auch für den Steuerzahler.

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Wohnen im Wandel